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08.08.2019 - Orientierungslaufen ist auch Familiensport

Frühmorgens hingen noch Nebelschwaden in den Bäumen. Doch bereits an der Bergstation beklagte ein Mädchen weinerlich seine vergessene Sonnenbrille. Da war familiärer Trost mit dem Zuspruch notwendig, es werde seine Route trotzdem finden und eine gute Zeit laufen.

Das Gelände um den kleinen Stausee glich bald einem friedlichen Heerlager, von wo aus man glauben konnte, mögliche Routen zu erkennen. Schliesslich erwähnte „Die Liebliche“ im Programmbuch charmante Ausdrücke wie „Weitblick“ oder „offene Alpweiden“. Doch vielen wurde erst nach dem Start klar, welche Knacknüsse das Gelände bot. Selbst Routinierte kämpften zwischen Hornflue und Horntube mit fein coupierten Geländekammern. Und nach dem Zieleinlauf waren Berichte zu hören, man sei streckenweise wie ein Huhn unterwegs gewesen. Vermutlich verbal angelehnt an den Buckel dazwischen namens „Hüenerspil“.

Solche Probleme kannten am Kinder-OL die ganz Kleinen nicht. Ihre Karten zeigten Symbole, die in einem Irrgarten zu finden waren. Obwohl einige vermutlich noch in Windeln unterwegs, war die Freude beim Abstempeln nicht geringer als von Erwachsenen beim Zieleinlauf. Wer den Eifer der Kids beobachtete, kann der SOW nur gratulieren zum diesem Aufwand, der letztlich echtem Familiensport in der Natur zugutekommt. Den Beweis erbrachte ein Bub beim Trassierband am Weg vom Horneggli zum Wettkampfzentrum. Der hüpfte unter den Augen seiner anfeuernden Eltern derart rassig den steilen Hang hinab, dass er unten ungebremst über einen Busch flog, kopfvoran in einem Kuhfladen landete – und lachend weiterspurtete.

„Die Liebliche“ geizte eben nicht mit Überraschungen!

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