24.07.2021 - Die Entscheidende
Sie machte wetterbedingt, sportlich oder persönlich alles klar. Für die Läufe im Gebiet Schwellisee konnte oder musste man sich im Voraus entscheiden: Noch einmal vollen Einsatz zeigen oder die schönen Arosa-Tage „auslaufend“ zu geniessen. Jedenfalls so, um sich nach der finalen Siegerehrung gerne an die SOW 2021 zu erinnern.
Dazu wurde ein letztes Mal bei angenehmen Voraussetzungen die gewichtige Infrastruktur transportiert und aufgebaut. Wieder sorgten zahlreiche der insgesamt 370 Helferinnen und Helfer engagiert für reibungslose Abläufe bei Start und Ziel oder wirkten fleissig im Hintergrund. Das Medical-Team hoffte auf wenig Arbeit und die Bahnleger-Crew war lange vor den Starts im Gelände unterwegs. Um auf der Schluss-Etappe erneut allen Laufenden der 50 Kategorien sowohl anforderungsreiche als auch fair markierte Strecken zu bieten. Die der Geländebeschreibung im Programmbuch entsprechen, und obendrein die Lust am Orientierungslaufen als Breitensport im besten Sinne fördern sollen.
Im Gespräch mit Yvonne Altmann zollte die Gemeindepräsidentin der gesamten SOW-Gemeinschaft uneingeschränkten Respekt. Die OL-Familie sei in Arosa äusserst positiv aufgefallen – nicht zuletzt wegen ihrem disziplinierten Pandemie-Verhalten oder den fröhlichen Gesichtern im Dorf. Sie nahm aber auch gerne das Kompliment für einen Busfahrer entgegen, der im Regenwetter der Start-Etappe einen pflotschnassen Schülercup-Besucher spontan zum Ochsenbühl hinauf transportierte, statt stur auf seiner verdienten Pause am Untersee zu beharren. In Zeiten, wo Positiv und Negativ eine ganz neue Aussagekraft erhalten haben, zeigte die Chauffeur-Geste, dass Arosa selbst verspätete Gäste nicht „im Regen stehen lässt“. Und damit fernab von Werbekampagnen ein sympathisches Zeichen setzte.
Vom Aroser Weisshorn aus ist bei guter Sicht der Vorab-Gletscher im Grenzgebiet der Kantone Glarus und Graubünden zu erkennen. Wo weiter unten – in Flims Laax – in zwei Jahren nach den OL-Weltmeisterschaften die nächste SOW stattfinden wird. Wie beliebt dieser Anlass mittlerweile wurde, zeigten zwei Bemerkungen auf Sesselliften: Ein deutsches Senioren-Ehepaar beabsichtigte trotz denkbaren Altersbeschwerden, an der Swiss O Week 2023 unbedingt nochmals teilzunehmen. Und ein Läufer aus dem Nachwuchskader meinte cool, dort werde er dann richtig „Gas geben“.
Da bleibt eigentlich nur noch der Gruss: „Adieu Arosa – hallo Flims Laax!“