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Vor der „Panoramischen“ die Freude über Edelmetall

In der Luftseilahn hinauf zum Crap Sogn Gion waren die Schweizer Erfolge an der gestern beendeten OL-Weltmeisterschaft das Gesprächsthema Nummer eins. Da hätten Läuferinnen und Läufer der kleinen Schweiz ihrem Land zum Titel einer OL-Grossmacht verholfen. Von mehreren Medaillen konnte man im Vorfeld zwar träumen, aber die insgesamt sieben „Plämpel“ mussten dann auch erst einmal verdient werden. Mit Parforce-Leistungen einerseits, sowie der Fähigkeit, aus vorangegangenen Fehlern gelernt zu haben. Dass dabei dreimal „glänzendes Gold resultierte“, wurde neben den Verantwortlichen im Verband vor allem dem Stab der Trainerinnen und Trainer zugeschrieben. Über alles gesehen herrschte pure Freude! Sogar das Schweizer Fernsehen erhielt Komplimente, insbesondere die Kameraleute unterwegs. Alle hätten ausnahmslos einen prima Job gemacht, obwohl das Verfolgen der sprintenden Akteure im Gelände manchmal gar nicht einfach war.

Hätte die Fahrt durch Nebel und Wolken hinauf noch länger gedauert, wer weiss, welche verbalen Auszeichnungen zusätzlich genannt worden wären? Aber mit zunehmenden Höhenmetern der Kabinenbahn verstummte langsam der Redeschwall und die Konzentration auf eigene bevorstehende Rennen nahm zu. Schliesslich wollten alle auch die zweite Etappe meistern, die herrschenden Wetterbedingungen nutzen oder sich ganz einfach freuen über den Sportanlass der Surselva. So wie André Gisler, zuständig für die Tourismusregion Flims Laax Valera. Der am Mikrophon des Speakers von den gestrigen Fernsehbildern schwärmte und davon, dass sich seine Organisation einen besseren Werbeeffekt finanziell niemals hätte leisten können. Er überzeugte allerdings nicht nur mit begeisternden Worten, sondern versprach, später auch die eigenen OL-Laufschuhe zu schnüren. Mit dieser Aktion verdiente sich der Tourismusdirektor zweifellos das Prädikat „Sympathisches und überzeugendes Marketing“.

Überhaupt nicht im Sinne martktwirtschaftlicher Überlegungen handelte neben dem Weg eine OL-Mutter. Als ihr Sprössling wiederholt und trotz Mahnungen eine Hinweistafel mit Fusstritten „bearbeitete“, machte sie dem Treiben ein resolutes Ende. Steckte das Schild ordnungsgemäss wieder in den Boden, nahm den Kleinen an die Hand, schritt mit ihm zum Start, und hoffte wohl, er habe wieder etwas gelernt.

Fazit: Beide Beispiele zeigen, dass die Swiss O Week sowohl Werbe-Erfolge als auch erzieherische Massnahmen fördern kann.

Text: Oskar Schiess

Fotos: Urban Engel

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