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Coole Routen – Heisse Sonne – und ein Laufabbruch!

In den letzten Jahren arrangierte das Organisations-Komitee der Swiss O Week häufig einen Lauf im Gebirge. Nicht immer in Gletschernähe, aber stets mit läuferischen Herausforderungen. So auch dieses Jahr. Unter dem Titel „Die Coole“ konnten Läuferinnen und Läufer beweisen, ob die dünnere Luft auf rund 2‘500 Meter über Meer die Kondition beeinflusste oder der athletische Zustand mit alpinen OL-Anforderungen zurechtkam – womöglich gar problemlos! Oder längere Laufzeiten zur Folge hatte.

Heute musste das Infostand-Personal beim Mitteldistanz-Lauf kaum Fragen zu den Startzonen beantworten. Zumindest kam auf den kurzen Strecken dorthin während dem prächtigen Wetter am Morgen noch niemand an seine Leistungsgrenze. Vorher wurde eher die Geduldsgrenze erreicht, weil die Bahn zwischen der Station Masegn und dem Crap Sogn Gion pro Stunde nur etwa 650 Personen transportieren konnte. Jegliches Murren hätte übrigens keinen Erfolg gehabt, denn der ursprüngliche Namensgeber vom Crap Sogn Gion – zu Deutsch „Stein des heiligen Johannes“ – hatte mit Sicherheit die Begriffe „Orientierungslaufen, Transportkapazität oder Evakuierung“ noch nicht in seinem Wortschatz.

Trotz der einmaligen Sicht hinüber zur Silhouette des Aroser Weisshorns erinnerten sich viele an die schwierige SOW-Corona-Zeit vor zwei Jahren. Als mühsame Kontrollen und Weisungen nicht nur Disziplin von allen Sportlerinnen und Sportlern verlangten. Und das OK sich mit permanent ändernden Vorschriften und speziellen Bewilligungen herumschlagen musste. Welcher Genuss, dass die Epidemie der Vergangenheit angehört und die OL-Familie mit Blick auf die aktuelle SOW wieder ordentlich Kondition trainieren konnte.

Die plötzlich und unerwartet aus naturgegebenen Gründen absolut wichtig wurde und persönliche Energieschübe verlangte! Da ein heftiges Gewitter aufzog, musste die Etappe um 13 Uhr von den Verantwortlichen unverzüglich abgebrochen werden. Dank dem Entscheid konnten rund tausend Personen per Fussmarsch zur Bergstation „Nagens“ absteigen, von wo aus dann der Weitertransport erfolgte. Bis die Bahnen den Betrieb wieder aufnehmen konnten, bot das Seilbahngebäude Vorab einen provisorischen Warteraum.

Die Bilanz der ganzen Aktion erwies sich insgesamt als erfolgreich: Keine verletzten oder vermissten Personen, alle Läuferinnen und Läufer sowie die SOW-Crew evakuiert und in Sicherheit.

Kein Wunder, weil ein detailliertes Sicherheitskonzept existierte und auch entsprechend umgesetzt wurde. Hut ab vor dieser Leistung, denn damit bekam „Die Coole“ unverhofft eine andere Bedeutung!

Text: Oskar Schiess

Fotos: Urban Engel

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